Am Sonntag, den 23.10. hieß es „Tabellenerster gegen den Tabellenletzten“. Mit guter Ausgangssituation, ging es am Sonntagmorgen für den Szenemob also Richtung Ruhrpott, nach Bochum.
Die Hinfahrt gestaltete sich ereignislos und per halbstündigen Marsch ging es Richtung Ruhrstadion. So fand man sich sogar vor Stadionöffnung am Gästeblock wieder, wo wir noch ein paar Gäste aus Gladbach in Empfang nehmen konnten. Die Kontrollen waren mehr als penibel und langatmig, doch durch den selten vorhandenen Zeitpuffer, fanden sich letztendlich circa 1.800 Unioner pünktlich im Block ein.
Die Stimmung passte leider nicht zum Tabellenplatz und war der Mannschaft in dieser Art und Weise nicht würdig. Einzig die Wechselgesänge, konnten etwas herausstechen. Vielleicht liegt das auch an den neun Pflichtspielen, die Union allein im bisherigen Oktober hatte. Die Mannschaft wirkte ebenfalls erschöpft und unkreativ. Als langjähriger Unioner kennt man sowas aber bereits, vor allem gegen die vermeintlich „leichten“ Gegner. Union kämpfte und erarbeitete sich die ein oder andere Chance, jedoch ohne Glück. Bochum nutzte dies kurz vor der Pause eiskalt aus und ging per Kopfball in Führung. Kurz danach ertönte bereits der Pausenpfiff. Die zweite Hälfte gestaltete sich ähnlich. In der 71. Minute schob Bochum nach starkem Konter das 2:0 nach und das nicht unbedingt unverdient. Keine 10 Minuten später gab es einen Elfmeter für Union, den Milos Pantovic gegen seinen Ex-Klub leider kläglich vergab. In der Nachspielzeit machte er den verschossenen Elfer zwar wieder gut, die Zeit für ein erneutes Aufbäumen war aber leider zu kurz und so musste man die nächste Auswärtsniederlage einstecken, blieb jedoch weiterhin Spitzenreiter (!). Die Mannschaft wurde selbstverständlich dennoch gefeiert. Wahnsinn was gerade passiert.
Die Rückreise blieb ebenfalls ereignislos und so sammelten viele schon Kräfte für das kommende Heimspiel gegen Braga oder schauten die Pokalauslosung.
Und Niemals Vergessen: Deutscher Meister wird nur der FCU!
In der 2. Runde des DFB Pokals, hatten wir (endlich !) das erste Mal nach X Jahren wieder ein Pokalheimspiel unter normalen Bedingungen. Nachdem es gegen Paderborn noch ein Geisterspiel und gegen St. Pauli ein begrenztes Kontingent gab, erfreuten wir uns endlich wieder mit einem ausverkauften Heimbereich ins Spiel starten zu können. Gegner heute war der 1. FC Heidenheim.
Eingeläutet wurde das Spiel durch ein Intro auf der Waldseite, welches aus der altbekannten „Eisern Union“-Blockfahne bestand. Im Verlauf des Spiels, bestand der Fokus darauf, wieder etwas ältere Lieder zu singen und da stand ausnahmsweise mal nicht die Lautstärke oder das Todsingen der Lieder im Vordergrund, sondern der Spaß am Spiel und am Support. Auch nicht verkehrt, angesichts der vergangenen kräftezehrenden Wochen.
Im Gästeblock gab es zu Beginn ein Spruchband, in welchem das Print@Home bei Union kritisiert wurde. Ansonsten sahen wir dauerhaft Bewegung, akustisch zu vernehmen waren die Gäste jedoch nicht.
Auf dem Platz begann die Mannschaft fokussiert und Tymoteusz Puchacz netzte nach einer Flanke bereits in der 7. Minute zum 1:0 ein. Union war während des Spiels dauerhaft die tonangebende Mannschaft und so war es Michel der in 52. Minute per Bananenkopfball zum 2:0 zu erhöhte. Weitere Chance waren vorhanden, wurden aber nicht genutzt. Am Ende stand ein ungefährdeter Heimsieg und der Einzug in die nächste Runde zu Buche.
Schauen wir mal, wer nun der kommende Gegner wird und ob wir wieder mit einem Heimspiel belohnt werden.
Und täglich grüßt das Murmeltier, wir durften wieder einmal an einen Sonntag spielen und es wird mit Sicherheit noch länger so bleiben. Denn nach dem letzten Spiel gegen Malmö am Donnerstag ist sicher, dass wir im Europapokal überwintern werden.
Dementsprechend waren heute sicher nicht nur die Mannschaft, sondern auch die Fans voller Vorfreude auf das heutige Spitzenspiel. Der Erste gegen den vierten der Tabelle oder besser ausgedrückt: 1.FC Union Berlin gegen Borussia Dortmund. Man hat sich immer noch nicht so richtig daran gewöhnt aber es macht einen trotzdem sehr stolz, was diese Mannschaft Woche für Woche für eine Leistung auf den Platz bringt.
Die Gäste zeigten zum Einlaufen der Mannschaften eine Schwarz-Gelbe Blockfahne, die ganz schlicht mit Logo und „Borussia Dortmund“-Schriftzug gehalten wurde aber leider nicht ganz den kompletten Gästeblock ausfüllte. Diese wusste aber trotzdem zu gefallen. Zu Beginn des Spiels war noch viel Bewegung und Lautstärke bei den Gästen drin, diese flachte jedoch mehr und mehr ab, je länger das Spiel dauerte. Zum Schluss stellt sich uns noch die Frage, weshalb Dortmund ihre Zaunfahnen im Block aufhing und sich dahinter positioniert hat? Zaunfahnen gehören an den Zaun, wie der Name schon sagt.
Das Spiel begann, wie man es von einem Spitzenspiel erwarten konnte: sehr schnell und mit Chancen auf beiden Seiten. Die Erste hatte Dortmund, welche man glücklicherweise entschärfen konnte und im direkten Gegenzug war es dann soweit und die knapp 20.000 Unioner durften zum ersten mal jubeln. In der 8. Minute konnte Jannik Haberer den Ball im leeren Tor unterbringen, da der Dortmunder Keeper auf dem nassen Rasen ausrutschte und am Ball vorbei trat. Sehr unglücklich aber das kann uns zum Glück egal sein. In der Folge versuchte Dortmund jetzt den schnellen Ausgleich zu erzielen, scheiterten jedoch am glänzend haltenden Rönnow oder an der besten Abwehr der Liga. Bereits 13 Minuten später schossen unsere Jungs das wichtige 2:0 und wiederholt war es Haberer, der mit einem wunderschönen Weitschuss ins linke untere Eck traf. Das Stadion bebte und konnte nun die volle Lautstärke aufbringen. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Die 2. Halbzeit ist schnell erzählt. Dortmund versuchte alles um noch Zählbares mitzunehmen aber rannte vergebens an. Union spielte es clever runter und hätte noch das ein oder andere Tor mehr erzielen können.
Die Mannschaft holte sich anschließend ihren verdienten Applaus auf ihrer Ehrenrunde ab und wir sind weiterhin Erster der Bundesliga.
Und Niemals Vergessen: Deutscher Meister wird nur der FCU!
Sieben Tage nach dem Hinspiel stand nun das Rückspiel gegen den schwedischen Klub an. Dank des engen Zeitfensters und dem Auswärtsspiel in Stuttgart unter der Woche, blieb bisher nicht viel Zeit zur Aufarbeitung der Vorkommnisse beim Spiel der Vorwoche. Die Gespräche laufen aber!
Wie so häufig bei solchen Spielen reiste Malmö schon am Vorabend an. Auf einschlägigen Portalen im Netz zeigten sich Teile der Malmöer Ultraszene im 500 Meterradius um den S-Bahnhof Köpenick. Ärgerlich, aber okay. Die Punkte gehen nach Schweden. Auch ein paar Schmierereien ließ man zurück, welche jedoch schnell behoben werden konnten. Grundsätzlich Respekt davor, sich mit solch einem kleinen Haufen nach Köpenick zu begeben. Wenn man dann jedoch selbst die Bilder verbreitet und der Eindruck entsteht, dass man mit der einen Bahn ankommt und mit der nächsten direkt wieder fährt, fragt man sich schon, was der Scheiß soll. Ob fehlendes Datenvolumen der ausschlaggebende Punkt war, weshalb das Bild mit deutlicher Verzögerung hochgeladen wurde. Man weiß es nicht. Als Antwort auf unsere Anwesenheit in der Woche genügt die Aktion auf jeden Fall nicht.
Am Spieltag selbst starteten die Gäste mit einem Balkenschalintro. Dazu ein Spruchband „Kämpfe weiter“. Wie auch schon im Hinspiel, wurden dann noch Fackeln gezündet und ein weiteres Spruchband mit „Himmelblau“ erschien. Sehr nett anzusehen. Der Support gefiel zunächst gut, ließ im Verlauf aber deutlich nach und passte sich dem Spiel der Mannschaft an. Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass der Zutritt zum Gästeblock nur mit einer Eintrittskarte und einem schwedischen Personaldokument gewährt wurde. Eine Maßnahme, als Resultat der Vorwoche, welche aber nicht in unserem Interesse sein darf. Verfügen wir als Union doch selbst über eine gute Anzahl an Exilern, welche weit über die Ländergrenzen Deutschlands hinaus gehen. Selbst wenn Herthaner mit im Block gestanden hätten, na und? Es hätte an der Sicherheitslage nichts geändert. Sowohl auf der Waldseite als auch im Gästeblock wurde der Thematik mit klaren Forderungen nach „No ID- Kontroll“ und der „Gleiche Recht für Alle“-Fahne Beachtung geschenkt.
Auf der Waldseite wurde das Spiel mit einem schönen Intro eingeleitet. Unter dem Motto „Schnallt euch alle an – Union spielt in Europa“, „startete“ ein Flieger von der Waldseite. Eine Abstufung aus Gelb und Rot Tönen verwandelte den Hintergrund in einen Morgengrauen bzw. eine Morgenröte. Eine sehr gelungene Choreo vom Wuhlesyndikat. Der Support wirkte anfänglich noch sehr gedämpft und passte sich dem Hinspiel an. Erst im Verlauf der zweiten Halbzeit und einem deutlich hitziger werdenden Spiel, schwappten die Emotionen auf die Ränge über und so wurde es zeitweise brachial laut. Besonders die letzten Minuten haben es dann in sich gehabt. Zu erwähnen sind ansonsten noch zwei Spruchbänder. Zum einen die Geburtstagsgrüße des Wuhlesyndikats an ihre gar nicht mehr so jugendliche Jugendgruppe Teen Spirit Köpenick. An dieser Stelle auch von uns alles Gute zu 16 Jahren TSK. Zum anderen positionierte sich das WS gegen den Besuch des mehr als umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, welcher im Rahmen seines Staatsbesuches unseren ungarischen Nationalspieler Andras Schäfer im Stadion An der Alten Försterei traf. Der Verein gab hierbei keine besonders gute Figur ab und wird sich in diesem Zusammenhang mit Sicherheit auch die ein oder andere Frage gefallen lassen müssen. Wir unterstützen die Haltung, dass unser Verein und unser Stadion nicht für Staatsbesuche oder andere parteipolitischen Interessen instrumentalisiert werden dürfen.
Das Spiel erinnerte ein wenig an die Vorwoche. Union zunächst leicht blockiert im Kopf, Malmö wirkte wacher und agiler. Mit dem Seitenwechsel änderte sich dann jedoch das Bild. Union deutlich besser aber ohne die zwingenden Chancen. Dem Schiedsrichter glitt das Spiel zunehmend aus der Hand und so verwunderte es am Ende, dass nicht sogar Ritter Keule noch Gelb sah. Malmö wirkte ab der 75. Minute stehend KO. Nach vorne ging nichts mehr und die Spieler lagen nur noch auf dem Boden oder versuchten anderweitig Zeit zu schinden. Am Ende benötigte man einen berechtigten Elfmeter, um den 1:0-Sieg einzufahren. Keine Glanzleistung aber am Ende ein verdienter Erfolg. Durch den Sieg ist uns Platz Drei nicht mehr zu nehmen und somit überwintern wir in Europa!
Als nächstes heißt es gegen Dortmund weitere Punkte für den Klassenerhalt zu holen und vielleicht reicht es auch für eine weitere Woche als Tabellenführer.
Und Niemals Vergessen: Deutscher Meister wird nur der FCU!
Wenn das Ende einer englischen Woche am Sonntag um 19:30 Uhr in Stuttgart angepfiffen wird, ist von vornherein klar, nur die Pflichtbewussten oder Kranken treten diese Reise an.
Am Treff kursierten noch die Storys aus Malmö und irgendwie war jedem bewusst, heute wird ein Kraftakt und man könnte meinen, bei einer solchen Anstoßzeit würde man zumindest entspannt und pünktlich den Block betreten. Pusteblume! Erst rund 10 Minuten nach Spielbeginn konnte der aktive Support endlich starten.
Vom Spiel bleibt nicht viel hängen. Es wurde viel gekämpft und auf Tore wartete man lange vergebens. 76 Minuten lang musste der Haufen warten, bevor Paul Jaeckel den Siegtreffer per Kopf erzielte. Völlige Ekstase! Scheißlange Fahrt, viel zu spät im Stadion, doch was bleibt ist Platz 1 in der Tabelle! Spätestens jetzt wurden endlich alle rund 1.000 Unioner wach. War der Support in der ersten Hälfte noch äußerst verhalten, so konnte man in Hälfte zwei zeigen, dass auch wenige Unioner stimmungstechnisch was reißen können.
Den Auftritt der Heimkurve konnte man zwischendurch durchaus wahrnehmen und auch das Fahnenmeer machte einen guten Eindruck. Nicht unerwähnt soll auch bleiben, dass die Stuttgarter Szene in einem Spruchband die unglückliche Terminierung bei einer Distanz von 600 km kritisierte.
Am Ende wurden alle Auswärtsfahrer durch die Mannschaft belohnt und die Tabellenführung wurde erfolgreich verteidigt. Es fällt immer noch schwer zu realisieren, wie erfolgreich Union aktuell aufspielt. Noch 6 Ligaspiele bis zur Herbstmeisterschaft! Dieser Gedanke wird nicht wenigen Schlachtenbummlern Kraft spenden, wenn sie am Montagmorgen nach dieser Fahrt zur Arbeit stolpern müssen.
Und Niemals Vergessen: Anstoßzeiten fair gestalten!
Das zweite Auswärtsspiel dieser Europapokalsaison führte unseren 1. FC Union Berlin ins beschauliche Malmö. Ein Spiel mit einer gewissen Brisanz, weiß man doch um die Kontakte zu Teilen von West-Berlin. Unsere Reisegruppe erreichte am Vortag Malmö und ließ sich in bester Ultralage in diversen Hotels nieder. Das ganze unter dem wachsamen Auge der Polizei und der Malmöer Fanszene. Am Abend schaute man sich noch länger das Stadtgebiet von Malmö an, wobei man auch hier die ganze Zeit Begleitung der Polizei hatte und diverse Kids auf Fahrrädern, auffällig hohen Redebedarf an den Telefonen hatten.
Am Spieltag versammelte man sich am Lilla Torg. Nachdem man sich zuvor in der Nähe der Hotels noch in einem Malmöer Café niederlies. Auch die Anwesenheit einiger Herthaner in einer Lokalität in der Nähe, blieb nicht unbemerkt. Ausgestattet mit weißen Jacken, setzten sich etwas mehr als 1.000 Unioner in Bewegung. Am Södra Förstadskanalen noch schnell ein Mobfoto gemacht und dann ab zum Stadion. Der Einlass erinnerte zunächst mehr an einen Flughafen als an ein Stadion und auch das Leiten der Fans zur eigentlichen Kontrolle ließ Böses erahnen, was das pünktliche Betreten des Stadions anging. Angenehmerweise war die Organisation so gut, dass selbst trotz des anfänglichen Drucks auf den Einlass, die Kontrollen zügig durchgezogen worden sind. Insgesamt war die Ticketsituation im Vorfeld sehr angespannt gewesen. Malmö ließ sich zunächst nicht darauf ein, mehr als die verpflichtenden 5% der Gesamtkapazität zur Verfügung zu stellen. So deckten sich viele Unioner, trotz nicht öffentlichen Verkaufs, mit Tickets für den Heimbereich ein. Leider wurde die Lücke im System noch vor dem Spiel erkannt, behoben und die Tickets, vermeintlich, storniert. Dem kurzfristigen Aufruf von uns, als Szene auch ohne Karten nach Malmö zu reisen, folgten leider weniger Unioner als erhofft. Am Ende half das aber vielleicht dabei, dass kaum einer vor dem Stadion wieder gehen musste. Hierbei schien auch Malmö seinen Anteil daran gehabt zu haben, erstreckte sich der Gästeblock am Ende dann doch über einen größeren Bereich hinter dem Tor, als anfänglich kommuniziert. Dennoch ärgerlich, dass am man nicht mehr Karten erhalten hat, zumal die Auslastung des Stadions dies ermöglicht hätte.
Im Stadion präsentierte Malmö eine Choreo unter dem Motto „Für die Stadt – Für den Verein“ und untermalte diese mit Schwenkern in blau und weiß, wobei die weißen Schwenker das Wort Malmö ergaben. Abgerundet wurde das Intro von ein paar Fackeln. Deren schlecht getimtes zünden, lassen uns leichte Abzüge in der B-Note geben. Insgesamt aber ein sehr gelungenes Intro. Auch der Support war zunächst auf einem ordentlichen Niveau, ließ aber im Verlauf des Spiels erheblich nach. Möglicherweise wegen einer Auseinandersetzung mit Polizei und Ordnungsdienst. Die Herthafahne auf der Heimseite nahm man zur Kenntnis, überraschte nun aber nicht wirklich. Auch das Satireplakat „Berlin ist Blau-Weiß“ sorgte eher für Belustigung, als für alles andere.
Im Gästeblock läutete eine „Reisekader 1. FC Union Berlin“ das Geschehen ein. Auch hierbei untermalten Rauch, sowie Fackeln das Geschehen. Unser Support an diesem Tag ließ zunächst zu wünschen übrig. Kein Elan, zu wenig Emotionen, ein ungewohnt schlechtes Zusammenspielen der Trommeln und nicht immer die passende Liedauswahl. Irgendwie kam alles zusammen in der Phase. Nach der Halbzeit dann das Worst-Case Szenario. Clips aus unserem Block flogen in den Heimbereich und auf das Spielfeld. Böller flogen. Szenen aus älteren Tagen könnte man meinen. Eine Szenerie, welche nur schmerzlich mit anzusehen war. Unsere und die Rolle der Szene müssen und werden in den nächsten Tagen und Wochen aufgearbeitet werden. So viel ist sicher. Nachdem das Spiel wieder angepfiffen wurde, erholte sich der Support etwas. Dies auch begünstigt durch den Spielverlauf. Dennoch nicht das beste Bild was wir an diesem Tag abgaben.
Sportlich tat sich Union zunächst schwer ins Spiel zu kommen. Malmö wirkte vor allem geistig frischer und erarbeitete sich mehr Spielanteile. Im Verlauf zog unsere Mannschaft an aber ohne den ganz hohen Druck zu erzeugen. Kurz vor der Halbzeit erwischte es dann Andras Schäfer mit einer roten Karte nach vorangegangener Notbremse. Die Unterzahl schien unserem Team jedoch zu helfen, wieder in die alt gewohnte Rolle zu kommen. Hinten stand man sicher und nach vorne schaltete man schnell um. So war es Becker, der dann solch eine Situation zum entscheidenden Siegtreffer nutzte.
Bedanken, wollen wir uns an dieser Stelle, trotz des gebrauchten Abends, noch bei unseren Freunden aus Mönchengladbach, welche uns, wie auch schon in den vergangen 13 Jahren, mal wieder unterstützen und leider noch während des Spiels zu Unrecht ins Visier der Empörung genommen wurden.
An einem der vorerst letzten Samstagspieltage zog es den aktuellen Tabellenführer in die Stadt des aktuellen Europapokalsiegers, nach Frankfurt. Frankfurt selbst sportlich, vor allem aktuell in der Bundesliga, stark unterwegs.
Die Anfahrt Richtung FFM zog sich wie ein Kaugummi und so sollte es zeitlich vor Ort sogar etwas eng werden. Die Einlasskontrollen waren kleinlich und zeitraubend, umso erstaunlicher war dann die erneute Kontrolle von Körper und Ticket direkt vor dem Gästeblock. Das löste eine kleine Meinungsverschiedenheit mit dem Ordnungsdienst aus, die jedoch schnell beseitigt werden konnte. Also ab in den 2.400 Unioner starken Block, schnell die Fahnen aufgezogen und rein ins Spiel. Optisch war der Block gut aufgestellt. Der Fahneneinsatz wirkte, die Stimmung hingegen eher weniger. Schade, da gab es selbst bei Spielen in Sandhausen schon bessere Stimmung. Das Spiel trug anschließend seinen Teil dazu dabei. Frankfurt wirkte agiler und spritziger, so fiel bereits in der 12. Minute der frühe Treffer für die Heimmannschaft durch Super Mario, welcher viel zu viel Platz hatte. Damit lag Union das erste Mal in dieser Bundesligasaison zurück. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Union spielte nun etwas mehr auf, doch der formstarke Trapp half der Eintracht beim Halten der Null. Kurz vor der Pause landete der Ball dann nach einem kurzen Solo von Lindström erneut im Tor von Rønnow. Auch die rote Karte in der 68. Minute versprach keine Besserung und so musste man sich das erste Mal seit 14 (!) Spieltagen in der Bundesliga geschlagen geben. Dies änderte jedoch nichts an der Verteidigung der Tabellenspitze, was wenigstens beim Feiern der Mannschaft nochmal etwas gute Stimmung aufkommen ließ.
Die Rückreise gestaltete sich unspektakulär und so freute man sich schon auf das kommende Auswärtsspiel in Schweden.
Und Niemals Vergessen: Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey ,hey!!!
„Immer wieder Sonntags“, heißt es für unseren Verein und die Fans als neues Motto in dieser noch jungen Saison, denn wir spielen auch in diesem Jahr nicht nur in den heimischen Wettbewerben, sondern auch auf internationaler Ebene. Da eben dieser Wettbewerb zusätzlich Kraft kostet, werden wohl die meisten Ansetzungen auf einen Sonntag fallen, so wie gegen den heutigen Gegner aus der Werksstadt. Den Start dieses besagten Sonntags versüßten wir uns selbst mit einer Eddyline-Bootsfahrt mit den East Devils und anderen Freunden aus der Kurve. An der Stelle nochmal alles Gute nachträglich zum 20. Geburtstag ED’01. Bleibt so stabil wie eh und je.
Union konnte aufgrund der geringen Nachfrage an Auswärtstickets für die Wuhleseite und die dadurch entstandenen Umstände den Gästeblock verkleinert lassen, was jedoch kein Regelfall darstellen sollte. In der Bundesliga gilt nämlich die bekannte 10%-Regel, für die auch wir im heimischen Stadion, für jegliche Gästefans einstehen. Zum Anfang war im Gästeblock noch ganz gut Bewegung und zum Intro etwas grüner Rauch, ganz nach dem Motto „3 Rauchtöpfe für den Gästeblock“. Die Stimmung der Gäste flachte jedoch recht schnell ab und kam dann nicht mehr gegen die Wucht der Alten Försterei an.
Diese beschriebene Wucht, der durch viele Unionkehlen gehenden Klänge, waren am heutigen Tag zumindest bis dato, einer der besten Heimauftritte in dieser Saison. Von Klein bis Groß war pure Leidenschaft zu spüren. Jeder wollte diesen Sieg, diese 3 Punkte und damit auch die Verteidigung der Tabellenspitze. Und die Mannschaft, das muss man nach einer erneuten 0:1 Niederlage gegen Braga sagen, hat das einfach sehr gut weggesteckt. Man sah weder Angst, noch Unsicherheit, sondern vielmehr den Willen und vollen Fokus auf die nächsten 3 Punkte gegen den Abstieg und natürlich auch gegen aktuelle Verfolger. Gleichzeitig und das mag vielleicht verrückt klingen, das Ticket, um auch im 3. Jahr in Folge die Internationalen Plätze zu buchen.
Zu Beginn begrüßte die Waldseite den an Hodenkrebs erkrankten Timo Baumgartl wieder in der Startelf, mit dem Spruchband „Willkommen zurück, Timo! „. Dann ging auch schon der Zug in Richtung Wolfsburgs Hälfte los. Bereits in der ersten Minute versenkte Haberer fast den Ball per Dropkick zum 1:0! Union erarbeitete sich Chance um Chance und stand hinten sowohl sicher, als auch kompakt, musste sich jedoch bis zur 54. Minute gedulden bis Becker über links blitzschnell vorbeizog, den Ball auf den ersten Pfosten flankte und Jordan das Ding locker am Torwart vorbei köpfte. Völlige Ekstase im Stadion! Es gab kein Halten mehr, Union ließ nicht locker, spielte sich selbst auch in Ekstase und die Ränge quittierten es mit immer lauter werdenden Liedern bis sogar die Haupttribüne bei manchen Liedern mit einstieg. Höhepunkt des Ganzen war dann die 77. Spielminute, als der eingewechselte Paul Seguin mit einem Zuckerpass auf Becker, welcher den Ball mit der Brust mitnahm und diesen direkt mit dem zweiten Ballkontakt am gegnerischen Torwart vorbei schob. Ekstase Nummer 2, welche dann auch bis zum Spielende anhielt.
Die Mannschaft holte sich nach ihrer Leistung noch den verdienten Lohn von den Tribünen ab, wobei das Stadion nochmal brachial laut wurde. 14 Bundesliga Spiele am Stück ungeschlagen!
Und Niemals Vergessen: Der 1. FC Union wird nun endlich oben stehen!