Union gegen Braga

“Es war in den goldenen Zwanzigern, so erzählt die Legende […]”. So lautet der Beginn des Intros unserer Hymne, welches in diesen Tagen wieder aktuell werden könnte. Auch wir befinden uns derzeit, vielleicht nicht weltpolitisch, wohl aber im Unionuniversum, in goldenen Zwanzigern und man darf gespannt sein, wie man in einigen Jahrzehnten auf diese Tage zurückblicken wird. Wieder erleben wir, wenn man bedenkt mit welchen Fußballgrößen wir derzeit auf Augenhöhe spielen, einen ungleichen Kampf und wieder ertönt unser Schlachtruf wie Donnerhall. Diesmal sogar durch Europa! Man muss es sich einfach immer wieder vor Augen führen, aber ja, wir spielten an diesem Donnerstag unser Drittes Heimspiel in der Europa League und es geht nur noch darum, in welchem europäischen Wettbewerb wir im Frühjahr 2022 vertreten sein werden. Genießt diese Zeit, Unioner, sie ist gerade auch Belohnung für all jene Menschen, die dem Verein treu geblieben sind, als es ihm sportlich eben nicht gut ging.

Ganz im Motto des Eingangs erwähnten Intros, haben wir in Eigenregie als Gruppe, eine Choreo auf die Beine gestellt, die wir in dieser Größenordnung noch nicht durchgeführt haben, die uns sicher auch vor einige logistische Probleme gestellt hat, von der wir am Ende aber stolz sagen können, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Auf einem goldenen Folienspruchband war eben dieser Auszug aus dem Hymnenintro zu lesen. “Es war in den goldenen Zwanzigern, so erzählt die Legende, als in Zeiten eines ungleichen Kampfes ein Schlachtruf ertönte. Ein Schlachtruf wie Donnerhall.”. Dazu gingen, rot-weiß gestreifte Blockfahnen hoch, die den gesamten Stehplatzbereich auf der Heimseite einschlossen. Durch die Verkleinerung des Gästeblockes, war dieser Bereich entsprechend noch etwas größer als normalerweise. Auf den Blockfahnen war der “Schlachtruf wie Donnerhall” verschriftlicht: “UND NIEMALS VERGESSEN: EISERN UNION”.

Sicher war diese Choreo weniger detailreich als vergangene Kurvenshows bei Union, jedoch war sie in ihrem Umfang, für uns eine neue Dimension und so gingen einige Wochen der Vorbereitung drauf. Wie schon erwähnt waren wir mit Abzügen in der B-Note, mit dem Gesamtbild zufrieden. Eventuell hätten die Spruchbänder zum besseren Lesefluss, etwas höher sein können. Genauso liefen die Blockfahnen auf Höhe der alten Anzeigetafel nicht komplett in die Ecken. Schönheitsfehler, durch die man das Gelingen der Choreo jedoch nicht in Frage stellen kann. Da so eine Aktion nicht nur Arbeit, sondern auch jede Menge Geld kostet, möchten wir uns an dieser Stelle auch bei allen Unionern bedanken, die unsere Europawimpel gekauft haben und damit diese und andere Choreografien mitfinanziert haben.

In der Folge, lieferte die Waldseite einen souveränen Support ab, der jedoch auch nicht weltbewegend war. Da geht deutlich mehr, gerade wenn man bedenkt, in was für einer irren Zeit wir uns befinden und um was es in diesem Spiel ging. Während des Spiels gab es von uns per Spruchband noch einen Gruß in Richtung Orgel-Bernhard, der leider, während die Unioner auf dem Weg nach Bochum waren, verstorben ist. Eine weitere Unionkoryphäe, die uns verlässt. Union vergisst Dich nie!

Highlight des Spiels war selbstverständlich die 68. Minute, als Robin Knoche einen Elfmeter zum 1:0 über die Linie drückte, was auch den Endstand bedeuten sollte. Wann und wie ist dieser Typ eigentlich unser erster Elfmeterschütze geworden? Ist uns auch egal, die Dinger sitzen. Eisern, Robin! Erwähnt werden sollte noch der Gästehaufen, der mit seiner Anzahl doch überraschte. So richtig hatten die Gästefans wohl niemand auf dem Schirm. Diese lieferten dann aber einen Support ab, bei dem man sagen muss, dass wir da in der Bundesliga schon schlechtere hatten.

Jut, Bundesliga Platz 1, im DFB-Pokal in der nächsten Runde und das Weiterkommen in der Europa League in der eigenen Hand. Was willste mehr, Unionherz?