Union gegen Malmö

Sieben Tage nach dem Hinspiel stand nun das Rückspiel gegen den schwedischen Klub an. Dank des engen Zeitfensters und dem Auswärtsspiel in Stuttgart unter der Woche, blieb bisher nicht viel Zeit zur Aufarbeitung der Vorkommnisse beim Spiel der Vorwoche. Die Gespräche laufen aber!

Wie so häufig bei solchen Spielen reiste Malmö schon am Vorabend an. Auf einschlägigen Portalen im Netz zeigten sich Teile der Malmöer Ultraszene im 500 Meterradius um den S-Bahnhof Köpenick. Ärgerlich, aber okay. Die Punkte gehen nach Schweden. Auch ein paar Schmierereien ließ man zurück, welche jedoch schnell behoben werden konnten. Grundsätzlich Respekt davor, sich mit solch einem kleinen Haufen nach Köpenick zu begeben. Wenn man dann jedoch selbst die Bilder verbreitet und der Eindruck entsteht, dass man mit der einen Bahn ankommt und mit der nächsten direkt wieder fährt, fragt man sich schon, was der Scheiß soll. Ob fehlendes Datenvolumen der ausschlaggebende Punkt war, weshalb das Bild mit deutlicher Verzögerung hochgeladen wurde. Man weiß es nicht. Als Antwort auf unsere Anwesenheit in der Woche genügt die Aktion auf jeden Fall nicht.

Am Spieltag selbst starteten die Gäste mit einem Balkenschalintro. Dazu ein Spruchband “Kämpfe weiter”. Wie auch schon im Hinspiel, wurden dann noch Fackeln gezündet und ein weiteres Spruchband mit “Himmelblau” erschien. Sehr nett anzusehen. Der Support gefiel zunächst gut, ließ im Verlauf aber deutlich nach und passte sich dem Spiel der Mannschaft an. Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass der Zutritt zum Gästeblock nur mit einer Eintrittskarte und einem schwedischen Personaldokument gewährt wurde. Eine Maßnahme, als Resultat der Vorwoche, welche aber nicht in unserem Interesse sein darf. Verfügen wir als Union doch selbst über eine gute Anzahl an Exilern, welche weit über die Ländergrenzen Deutschlands hinaus gehen. Selbst wenn Herthaner mit im Block gestanden hätten, na und? Es hätte an der Sicherheitslage nichts geändert. Sowohl auf der Waldseite als auch im Gästeblock wurde der Thematik mit klaren Forderungen nach “No ID- Kontroll” und der “Gleiche Recht für Alle”-Fahne Beachtung geschenkt.

Auf der Waldseite wurde das Spiel mit einem schönen Intro eingeleitet. Unter dem Motto “Schnallt euch alle an – Union spielt in Europa”, “startete” ein Flieger von der Waldseite. Eine Abstufung aus Gelb und Rot Tönen verwandelte den Hintergrund in einen Morgengrauen bzw. eine Morgenröte. Eine sehr gelungene Choreo vom Wuhlesyndikat. Der Support wirkte anfänglich noch sehr gedämpft und passte sich dem Hinspiel an. Erst im Verlauf der zweiten Halbzeit und einem deutlich hitziger werdenden Spiel, schwappten die Emotionen auf die Ränge über und so wurde es zeitweise brachial laut. Besonders die letzten Minuten haben es dann in sich gehabt. Zu erwähnen sind ansonsten noch zwei Spruchbänder. Zum einen die Geburtstagsgrüße des Wuhlesyndikats an ihre gar nicht mehr so jugendliche Jugendgruppe Teen Spirit Köpenick. An dieser Stelle auch von uns alles Gute zu 16 Jahren TSK. Zum anderen positionierte sich das WS gegen den Besuch des mehr als umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, welcher im Rahmen seines Staatsbesuches unseren ungarischen Nationalspieler Andras Schäfer im Stadion An der Alten Försterei traf. Der Verein gab hierbei keine besonders gute Figur ab und wird sich in diesem Zusammenhang mit Sicherheit auch die ein oder andere Frage gefallen lassen müssen. Wir unterstützen die Haltung, dass unser Verein und unser Stadion nicht für Staatsbesuche oder andere parteipolitischen Interessen instrumentalisiert werden dürfen.

Das Spiel erinnerte ein wenig an die Vorwoche. Union zunächst leicht blockiert im Kopf, Malmö wirkte wacher und agiler. Mit dem Seitenwechsel änderte sich dann jedoch das Bild. Union deutlich besser aber ohne die zwingenden Chancen. Dem Schiedsrichter glitt das Spiel zunehmend aus der Hand und so verwunderte es am Ende, dass nicht sogar Ritter Keule noch Gelb sah. Malmö wirkte ab der 75. Minute stehend KO. Nach vorne ging nichts mehr und die Spieler lagen nur noch auf dem Boden oder versuchten anderweitig Zeit zu schinden. Am Ende benötigte man einen berechtigten Elfmeter, um den 1:0-Sieg einzufahren. Keine Glanzleistung aber am Ende ein verdienter Erfolg. Durch den Sieg ist uns Platz Drei nicht mehr zu nehmen und somit überwintern wir in Europa!

Als nächstes heißt es gegen Dortmund weitere Punkte für den Klassenerhalt zu holen und vielleicht reicht es auch für eine weitere Woche als Tabellenführer.

Und Niemals Vergessen: Deutscher Meister wird nur der FCU!