Neuer Mittwoch, neues Glück. Heute zog es uns ins etwa 600 Kilometer entfernte Mainz, wo wir mit einem guten Gefühl wichtige Punkte für den Klassenerhalt ergattern wollten.
Leicht verspätet und vom Regen durchnässt am Gästeblock angekommen, konnte man einen mit circa 1.000 Unionern gefüllten Block bestaunen. Die ersten 12 Spielminuten wurden auch ohne Anwesenheit der aktiven Fanszene erneut geschwiegen.
Das Spiel selbst war eher kämpferisch und körperbetont, als technisch anspruchsvoll. Dies könnte jedoch auch am völlig durchnässten und matschigen Rasen gelegen haben. Beide Mannschaften hatten ihre Momente. Volland scheiterte bereits in der 7. Spielminute knapp an der Latte. Danach wurde Mainz etwas spielbestimmender, aber Rønnow hatte seinen Kasten im Griff. In der 39. Spielminute scheiterte Volland erneut unglücklich, diesmal aber am Außenpfosten. Im Anschluss daran folgte eine circa zehnminütige Spielunterbrechung aufgrund von geworfenen Tennisbällen und Flummis. Und auch wenn manche Menschen es nicht verstehen, der Atem der aktiven Fanszenen Deutschlands ist lang. In der Nachspielzeit erzielte Burkhardt per Kopfball das 1:0 für die Mainzer. Gosens ließ jedoch nicht lange auf sich warten und egalisierte in der 45. + 13. Minute sehenswert die Mainzer Führung. Nach der Pause bestimmten die Mainzer immer mehr das Spielgeschehen. Rønnow hielt Union aber weiterhin im Spiel. In der 88. Spielminute setzte Vertessen sich grandios durch und hätte sowohl die mitgereisten als auch vor dem Fernseher sitzenden Unioner jubeln lassen können. Er scheiterte jedoch mit einem eher schlechten Schuss am Mainzer Schlussmann.
Ein wichtiger Punkt heute gegen den Abstieg, auch wenn eventuell mehr drin gewesen wäre. Am Samstag geht es dann zu Hause gegen Wolfsburg weiter.
Und Niemals Vergessen: Mit aller Gewalt, Klassenerhalt!
Die Motivation, sich beim Brauseprodukt ins Stadion zu begeben, tendiert wie üblich gegen null. Nichts in diesem Eventzirkus, der an der Stelle steht, wo früher das authentische Zentralstadion seinen Platz hatte, erscheint erstrebenswerter, als das Erkunden der Bierkultur der lokalen Innenstadt. Aber schließlich spielt Union! Folglich fand sich wie gewohnt ein guter Szenehaufen im Gästeblock ein. Auf Gruppenfahnen wurde bewusst verzichtet. Nachdem die nervige Beschallung, welche einer Show wie bei den größeren Hallensportarten in nichts nachsteht, überstanden war, konnte angepfiffen werden.
Zu Beginn wurde auf unserer Seite der Protest gegen den Investoreneinstieg fortgeführt. So wurde bis zur 15. Minute geschwiegen, und es landeten zahlreiche Flummis auf dem Rasen, um unserer Botschaft Nachdruck zu verleihen. Dass es auf der Gegenseite keine Berührungsängste zur Entscheidung der DFL gibt, überraschte niemanden.
RB startete derweil konzentriert ins Spiel. Nach einem Freistoß, den Union nicht aus dem Strafraum klären konnte, gelang der frühe Führungstreffer aus spitzem Winkel. Union war bemüht Nadelstiche zu setzen und erkämpfte sich Spielanteile. Die Gastgeber stellten sich jedoch klug an und behielten mit einer starken Ballbesitzquote die Oberhand. Der neu aufgestellte Schwolow tat im Tor sein Bestes und dürfte wohl der beste Unioner an diesem Abend gewesen sein. Das zweite Gegentor fiel dann aber trotzdem im Anschluss an die Halbzeitpause. Union hatte erneut nach einem Freistoß Schwierigkeiten in der Zuordnung und machte es dem freistehenden Sesko leicht. Die rote Karte gegen Trimmel in der 73. Spielminute, war dann sinnbildlich für den Kick. Union war phasenweise bemüht, aggierte aber zu ungezielt. RB schien über weite Strecken immer eine Idee weiter zu sein. Das zuvor nicht gegebene dritte Tor schmeichelte Union. Das Ergebnis hätte auch höher ausfallen können.
Der Wechselgesang zwischen den Blöcken im Gästebereich war schon ganz nett, da geht aber noch mehr. Auch hier war noch Luft nach oben.
Und Niemals Vergessen: Mund abwischen und in Mainz wieder mit breiter Brust auftreten!
Union am Wochenende, das bockt! Die aktuelle Tabellenkonstellation dafür eher weniger. Folglich lag eine angespannte Stimmung in der Luft, obwohl doch eigentlich gefeiert werden sollte. Die Choreo zum 58. Geburtstag des Vereins war ursprünglich für das Auswärtsspiel in Mainz geplant, musste aufgrund der kurzfristigen Spielabsage jedoch ebenso schnell umgestaltet werden. Das klappte reibungslos und so konnte in Kooperation mit dem Verein ein stimmiges Bild erzeugt werden: Ein Spruchband am Zaun mit Bezug zum Gründungsjahr 1966, ein farblich darauf abgestimmtes Vereinslogo am hochgezogenen Netz sowie ein passender Choreo-Schal. Dieser wurde durch die Fanszene an den Eingangsbereichen für einen schmalen Taler verkauft. Die Geburtstagskerzen durften schließlich auch nicht fehlen.
Aus dem Spiel heraus kam nicht viel zustande. So blieben nur Standardsituationen im Gedächtnis. Darmstadt machte früh viel Druck, was zu Fehlern im Unioner Spielaufbau führte. Den Gästen gelang es jedoch nicht, daraus Kapital zu schlagen. Stimmungsmäßig erwischte die Waldseite keinen guten Tag. Auch die Wechselgesänge mit der Gegengerade fielen schwach aus. Da muss mehr Feuer rein! Die Gäste aus Darmstadt waren abgesehen vom Wechselgesang gegen die DFL nach der 12. Spielminute nicht wahrnehmbar. Dabei hätte man sich aufgrund der zähen Partie auf dem Rasen einen aktiveren Gegner auf den Rängen gewünscht.
In der zweiten Halbzeit erlöste Hollerbach schließlich das Unionherz. Die Ungewissheit, ob das Ergebnis wirklich über die Zeit gerettet werden kann, hätte durch einen Elfmeter in der 75. Minute entschärft werden können, jedoch blieb der Pfiff mal wieder aus. So blieb es eine Zitterpartie bis zum Schluss. Der knappe Sieg bedeutet etwas mehr Luft, aber noch ist nichts erreicht.
Und Niemals Vergessen: Mit aller Gewalt, Klassenerhalt!
Am 24.01.2024 machte sich der Union-Tross zum Nachholspiel des 13. Spieltags auf den Weg nach München zum Rekordmeister. Angekommen im obersten Oberrang des deutschen Fußballs, wurde der Protest gegen den Investoreneinstieg mit 12 Minuten Schweigen weitergeführt.
Mitte der ersten Hälfte zeigten die Münchner der „Munich Red Pride“ ein Spruchband, welches unseren Präsidenten verunglimpfte. Man könnte an dieser Stelle viel darüber sprechen, dass sich diese Fanszene mal wieder moralisch erhaben fühlt, während sie unter fragwürdiger Symbolik versucht, einen Menschen öffentlich an den Pranger zu stellen. Vielmehr wollen wir aber kurz auf die unreflektierten Aussagen, sowohl in Bild als auch im Geschriebenen, eingehen. Zunächst wird unser Präsident sehr oft kritisiert. In unserem Verein geschieht das in aller Regelmäßigkeit auf Augenhöhe und intern. Dies betrifft Kritik in beide Richtungen, denn auch uns gegenüber wird diese intern geäußert. Wenn man Mitglied eines Vereins ist, in dem „Kritik äußern“ bedeutet, sich auf der Jahreshauptversammlung durchs Mikrofon anzupöbeln, kann man das vielleicht auch nicht verstehen. Aber egal. Um es mit Ullis Worten zu sagen: „Für Eure scheiß Stimmung seids Ihr doch verantwortlich.“
Am ätzendsten ist eigentlich, dass immer irgendwelche studierenden Wessis, in ihren Münchner Eigentumswohnungen, einem die Stasi und den schlimmen Osten erklären wollen. Sprecht einfach bitte nicht über irgendwas, von dem Ihr keine Ahnung und zu dem Ihr keinen Bezug habt. Die Stasi und der ganze Staat der DDR sollen nicht schöngeredet werden, aber auch wenn Euch gleich der Chai Latte auf die Cordhose fällt: Der 1. FC Union Berlin ist ein Fußballverein aus der ehemaligen DDR, und in dieser gab es die Wehrpflicht. Dirk Zingler diente dabei im Wachregiment, welches der Stasi unterstellt war. Er war kein IM oder hoher Beamter der Staatssicherheit.
Um dann auch nochmal die Kölmel-Geschichte zu reflektieren: Zu der Zeit, über die wir hier sprechen, war jeder Unioner froh, diesen Menschen im Verein zu haben. Ein Geldgeber, der uns nicht weniger als den Arsch gerettet hat, indem er uns Geld gab (unter heutigen Gesichtspunkten noch weniger als die viel besprochenen Peanuts), ohne Einfluss auf den Verein zu nehmen und mit einer Rückzahlung, die den sonstigen Verpflichtungen immer hinten angestellt war. Kölmel mit Windhorst, Multiclub-Ownership oder einem Milliardendeal mit einem DFL-Investor gleichzusetzen, ist so unfassbar unreflektiert, dass man es gar nicht in Worte fassen kann.
Auch heute wären sicher viele Vereine der unteren Ligen froh, wenn ein solcher Mensch in Erscheinung träte. Das betrifft wohl auch Eure Atzen von Carl Zeiss, wobei die ja sogar auch schon mal Geld von Investor Kölmel bekommen haben. Öffentliche Kritik bislang Fehlanzeige. Wir sind gespannt, wie ihr damit umgeht. Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Wedeln Eurer Fahnen, während das daran klebende Blut aus Katar überraschend schnell gesäubert zu sein scheint und Eure Ehrenloge von einem ehemals inhaftierten Steuerhinterzieher besetzt wird.
Über das Spiel gibt es wenig zu berichten. Der Rekordmeister dominierte durchgehend, doch Union verteidigte geschickt und hatte in Frederik Rønnow einen herausragenden Torhüter. Mit einem torlosen Unentschieden ging es in die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff blieb das Spielbild unverändert, bis die Münchner in der 46. Minute durch Guerreiro in Führung gingen. Ein zweites Tor durch Kane wurde nach VAR-Entscheidung nicht anerkannt. Spannung kam in der 72. Minute auf, als Behrens im Strafraum des Gegners zu Boden ging und eine Torchance verpasste. Der nachfolgende Schuss von Roussillon landete jedoch direkt in Neuers Armen. Kurze Zeit später zeigte Nenad Bjelica, dass er (k)einen Sa(h)netag erwischte, und gab Leroy Sane 2 leichte Ohrfeigen. Daraufhin sah er rot und durfte auf der Tribüne Platz nehmen. Die letzten Minuten wurden anschließend etwas hitziger, aber es passierte nicht mehr viel und somit blieb es beim 1:0 für die Bayern.
Am Sonntag geht es weiter gegen Darmstadt. Packt euch 10,00 EUR mehr für einen Jubiläumsartikel ein und lasst uns die Mannschaft zu den nächsten 3 Punkten anfeuern.
Und Niemals Vergessen: Mit aller Gewalt Klassenerhalt!
Der 17. Spieltag, welcher ähnlich wie im Jahr 2022 wegen der WM in Katar in das nächste Jahr verschoben wurde, leitete unsere erste Tour im Kalenderjahr 2024 ein, diesmal nach Freiburg in den Breisgau. In den späten Abendstunden machten sich die Köpenicker auf den Weg gen Süden und erreichten ohne Zwischenfälle den Breisgau. Etwa 1.500 Union-Fans unterstützten ihr Team im Block lautstark und konnten sich mehrmals deutlich Gehör verschaffen. Die Stimmung auf der Freiburger Seite war demgegenüber eher verhalten, beinahe mit einem kleinen Lächeln zu betrachten.
Das Spiel selbst lässt sich als eines der besseren Unentschieden klassifizieren. Freiburg dominierte größtenteils das Spielgeschehen. Aufgrund einer effektiven Freiburger Defensive gelang es Union nur selten, nennenswerte Chancen zu kreieren. Trotz einiger passabler Aktionen hätte Freiburg das Spiel frühzeitig entscheiden können, ließ jedoch mehrere klare Torchancen ungenutzt.
Am Ende errangen wir einen wichtigen Punkt in Freiburg und traten die Rückreise in die Hauptstadt nach dem weitesten Auswärtsspiel der Liga an.
Und Niemals Vergessen: 2024 – Mit aller Gewalt Klassenerhalt!
Am Sonntag, den 28.01.2024, steht unser Heimspiel gegen den SV Darmstadt auf dem Plan. Nachdem die für Mainz geplante Aktion leider den Witterungsbedingungen zum Opfer gefallen ist, soll der Geburtstages unseres Vereins nicht in den Hintergrund rücken. So wird es am Sonntag im Stadion in Zusammenarbeit mit dem Verein einen entsprechenden Jubiläumsartikel zu erwerben geben. Packt Euch 10,00 EUR mehr ein und lasst uns gemeinsam dem Geburtstag einen würdigen Rahmen verleihen!
Da war es wieder: Ein Sechs-Punkte-Spiel, bei dem zwei Mannschaften mit der Aussicht auf die Winterpause und eine wenig erfolgreiche Hinrunde mit dem Rücken zur Wand standen. Union mit neuem Trainer und Köln mit dem angezählten Steffen Baumgart und einer nicht unerheblichen Vergangenheit an der Alten Försterei standen in akuter Bringschuld, um zu punkten. Die Anspannung wurde durch die zweifelhafte Segnung der Englischen Woche, die ein Flutlichtspiel an einem Mittwochabend mit sich brachte, noch verstärkt.
Auf Gäste- und Heimseite wurde der Protest gegen Investoren in der Liga fortgeführt. Zwölf Minuten Schweigen und am Zaun der Waldseite das passende Spruchband: „Wir werden kein Teil Eures Deals sein! Scheiß DFL!“. Der entsprechende Wechselgesang mit den Gästen wurde durch ein „Scheiß FC Köln“ abgeschlossen.
Die Leistung auf dem Rasen war in der Anfangsphase nur schwere Kost. Beide Mannschaften zeigten nur zu deutlich, weshalb man so tief in der Bundesligatabelle steht. Der Gästehaufen stand kompakt und ließ die unteren Stufen frei. Dazu kleine und große Schwenker. Trotz der häufig optischen Geschlossenheit kam akustisch nicht viel auf der Waldseite an. Jedoch konnten auch wir keine herausragende Leistung zeigen. Gerade in dieser sportlichen Situation, in der unser Verein steckt, braucht die Mannschaft jede Unterstützung. Die Domstädter dann mit leichten Vorteilen, aber spätestens bei Rønnow, der ein sauberes Spiel machte, war Schluss. Mit dem gerechten und torlosen Unentschieden ging es in Pause.
Zum Anpfiff der zweiten Halbzeit präsentierte die Waldseite ein nahezu geschlossenes Pyrointro aus Fackeln, ehe unsere Schwenker wieder hochgingen. Das Geschehen auf dem Platz besserte sich zwar, dennoch war der Treffer von Hollerbach in der 55. Minute aus spitzem Winkel ins linke kurze Eck nicht absehbar, da beide Teams eher damit beschäftigt waren, sich gegenseitig zu neutralisieren. Das tat gut und so kam tatsächlich etwas wie Leben in die Partie. Selbst Fofana netzte noch in der 78. Minute zu seinem ersten Saisontreffer ein. Janz stark! Die Mannschaft zeigte ein kämpferisches Auftreten und ein angemessenes Ergebnis. Weiter so!
Und Niemals Vergessen: Mit aller Gewalt – Klassenerhalt!
Wir, bis dato auf dem 15. Tabellenplatz, gingen heute mit einem Sieg im Gedächtnis in den Spieltag. Ziel war irgendwas bei Wattenscheid und Fußball spielte leider ausnahmsweise eine untergeordnete Rolle. Wenn man an Zitate gängiger Moderationen großer Lizenzkäufer denkt, kann im Kampf um den Fußball das Spiel tatsächlich zur Nebensache werden…
… 12 Minuten Maul halten, dann Vollgas. Etwas mehr ins Detail ging die Erklärung zum Aktionsspieltag, der Fußball-Deutschland bewegte und uns Unioner heute zu großem Tennis ermutigte. Es gibt mit Sicherheit tausende Sichtweisen, einen so genannten „Investoren-Deal“ als nächste Stufe des Verkaufs eines ehemaligen Volkssports zu bewerten, doch das allein wird diesem Protesttag kaum gerecht. Wenn eine Gesellschaft als aktuelle Problematik zum Beispiel den Verlust demokratischer Grundwerte formuliert, dann sollten Abstimmungen der DFL nicht so lange wiederholt werden dürfen, bis Dagobert gewinnt. Der DFB argumentiert oft mit seiner Vorbildwirkung, eben auch gegen uns organisierte und angeblich ambivalente Rebellen. Narzissmus definiert sich in etwa an diesem Beispiel.
Sportlich hatte Union heute wenig im Angebot. Wir fressen drei Buden und machen selber keine, ergo – kein Ertrag nach Punkten. Ein paar Tage nach Königsklasse, schieben wir das vielleicht einfach mal auf Belastungssteuerung.
Der Gästesektor hatte heute sicherlich, auch aufgrund einer landesweiten Krankheitswelle, ein paar Plätze übrig. Trotzdem kam zeitweise ein angemessener Support zu Stande. Die Beschallung des Stadions, besonders nach dem Spiel, war nervig bis frech. Herbert Dröhnemeyer ließ einem das Trommelfell zittern, wo man doch der Mannschaft gern noch einen motivierenden Schlachtruf mit in die Kabine geben wollte. Vielleicht war es ja die Rache des Stadionbetreibers für eine kreative Variante Berliner Subkultur im oberen Teil des Gästestehers.
Und niemals vergessen: Berlin Graffiti-Hauptstadt!