Union in Leipzig

Die Motivation, sich beim Brauseprodukt ins Stadion zu begeben, tendiert wie üblich gegen null. Nichts in diesem Eventzirkus, der an der Stelle steht, wo früher das authentische Zentralstadion seinen Platz hatte, erscheint erstrebenswerter, als das Erkunden der Bierkultur der lokalen Innenstadt. Aber schließlich spielt Union! Folglich fand sich wie gewohnt ein guter Szenehaufen im Gästeblock ein. Auf Gruppenfahnen wurde bewusst verzichtet. Nachdem die nervige Beschallung, welche einer Show wie bei den größeren Hallensportarten in nichts nachsteht, überstanden war, konnte angepfiffen werden.

Zu Beginn wurde auf unserer Seite der Protest gegen den Investoreneinstieg fortgeführt. So wurde bis zur 15. Minute geschwiegen, und es landeten zahlreiche Flummis auf dem Rasen, um unserer Botschaft Nachdruck zu verleihen. Dass es auf der Gegenseite keine Berührungsängste zur Entscheidung der DFL gibt, überraschte niemanden.

RB startete derweil konzentriert ins Spiel. Nach einem Freistoß, den Union nicht aus dem Strafraum klären konnte, gelang der frühe Führungstreffer aus spitzem Winkel. Union war bemüht Nadelstiche zu setzen und erkämpfte sich Spielanteile. Die Gastgeber stellten sich jedoch klug an und behielten mit einer starken Ballbesitzquote die Oberhand. Der neu aufgestellte Schwolow tat im Tor sein Bestes und dürfte wohl der beste Unioner an diesem Abend gewesen sein. Das zweite Gegentor fiel dann aber trotzdem im Anschluss an die Halbzeitpause. Union hatte erneut nach einem Freistoß Schwierigkeiten in der Zuordnung und machte es dem freistehenden Sesko leicht.
Die rote Karte gegen Trimmel in der 73. Spielminute, war dann sinnbildlich für den Kick. Union war phasenweise bemüht, aggierte aber zu ungezielt. RB schien über weite Strecken immer eine Idee weiter zu sein. Das zuvor nicht gegebene dritte Tor schmeichelte Union. Das Ergebnis hätte auch höher ausfallen können.

Der Wechselgesang zwischen den Blöcken im Gästebereich war schon ganz nett, da geht aber noch mehr. Auch hier war noch Luft nach oben.
 
Und Niemals Vergessen: Mund abwischen und in Mainz wieder mit breiter Brust auftreten!