Union in Bochum

Wir, bis dato auf dem 15. Tabellenplatz, gingen heute mit einem Sieg im Gedächtnis in den Spieltag. Ziel war irgendwas bei Wattenscheid und Fußball spielte leider ausnahmsweise eine untergeordnete Rolle. Wenn man an Zitate gängiger Moderationen großer Lizenzkäufer denkt, kann im Kampf um den Fußball das Spiel tatsächlich zur Nebensache werden…
 
… 12 Minuten Maul halten, dann Vollgas. Etwas mehr ins Detail ging die Erklärung zum Aktionsspieltag, der Fußball-Deutschland bewegte und uns Unioner heute zu großem Tennis ermutigte. Es gibt mit Sicherheit tausende Sichtweisen, einen so genannten “Investoren-Deal” als nächste Stufe des Verkaufs eines ehemaligen Volkssports zu bewerten, doch das allein wird diesem Protesttag kaum gerecht. Wenn eine Gesellschaft als aktuelle Problematik zum Beispiel den Verlust demokratischer Grundwerte formuliert, dann sollten Abstimmungen der DFL nicht so lange wiederholt werden dürfen, bis Dagobert gewinnt. Der DFB argumentiert oft mit seiner Vorbildwirkung, eben auch gegen uns organisierte und angeblich ambivalente Rebellen. Narzissmus definiert sich in etwa an diesem Beispiel. 
 
Sportlich hatte Union heute wenig im Angebot. Wir fressen drei Buden und machen selber keine, ergo – kein Ertrag nach Punkten. Ein paar Tage nach Königsklasse, schieben wir das vielleicht einfach mal auf Belastungssteuerung. 
 
Der Gästesektor hatte heute sicherlich, auch aufgrund einer landesweiten Krankheitswelle, ein paar Plätze übrig. Trotzdem kam zeitweise ein angemessener Support zu Stande. Die Beschallung des Stadions, besonders nach dem Spiel, war nervig bis frech. Herbert Dröhnemeyer ließ einem das Trommelfell zittern, wo man doch der Mannschaft gern noch einen motivierenden Schlachtruf mit in die Kabine geben wollte. Vielleicht war es ja die Rache des Stadionbetreibers für eine kreative Variante Berliner Subkultur im oberen Teil des Gästestehers. 
 
Und niemals vergessen: Berlin Graffiti-Hauptstadt!