Am 29. Spieltag der aktuellen Spielzeit ging es für uns zum amtierenden Deutschen Meister nach Leverkusen. Da nach wie vor jeder Punkt zählt, hieß es für die Mannschaft auf dem Rasen ebenso wie für uns auf den Rängen, wieder einmal alles zu geben, um bei der Werkself bestehen zu können.
Zu Beginn des Spiels präsentierten wir eine einfach gehaltene, aber meines Erachtens gelungene Choreographie, bestehend aus roten und weißen Elementen, unter dem Motto: „Union gibt niemals auf“.
Dass Union gegen die spielerisch überlegene Elf aus Leverkusen auf dem Platz nicht das Zepter in der Hand haben würde, war abzusehen und spiegelte sich auch in der ersten Halbzeit in den 75 Prozent Ballbesitz wider, den Leverkusen verzeichnete. Da alleiniger Ballbesitz jedoch keine Tore schießt, lieferte die Mannschaft eine sehr gute erste Halbzeit, in der die Gastgeber kaum zu nennenswerten Chancen kamen. Lediglich Schick hatte in der 30. Spielminute einen erwähnenswerten Abschluss vorzuweisen. Die Intensität, der Einsatz und der Wille stimmten, sodass Union mit einem 0:0 in die Halbzeit ging.
Der Beginn der zweiten Halbzeit stand im Zeichen des Protests. Roter Rauch und die ein oder andere Fackel untermalten das Anliegen. Auch hier und an dieser Stelle: Verbandsstrafen abschaffen!
Auch in der zweiten Halbzeit konnte Union durch aufopferungsvolles Verteidigen den Gastgeber vom eigenen Tor fernhalten. Diese Mentalität wurde auch im ausverkauften Gästeblock wahrgenommen, und so ergab sich ein gutes Stimmungsbild mit entsprechender Lautstärke – was man von der Heimseite nicht behaupten konnte. Diese war auch in ruhigeren Momenten – zumindest für mich – kaum wahrnehmbar. In der 72. Spielminute kam der eingewechselte Hollerbach zur tatsächlich größten Chance des Spiels, bei der er leider etwas leichtsinnig an Hradecky scheiterte. Union konnte im weiteren Verlauf zwar gut offensiv gestaltete Nadelstiche setzen, blieb jedoch im Endeffekt torlos. Mit dem Abpfiff des torlosen Remis wandelte sich die Anspannung in ein Gefühl der Zufriedenheit und des Stolzes. Es scheint wieder etwas zusammenzuwachsen – egal, ob man von Mentalität oder spielerischen Abläufen spricht. Die Mannschaft scheint Steffen Baumgarts Art, Fußball zu spielen, verinnerlicht zu haben. Dennoch heißt es auch am kommenden Samstag in der Alten Försterei gegen den VfB Stuttgart alles zu geben und geschlossen an die guten Leistungen anzuknüpfen, um auch rechnerisch dem Primärziel Klassenerhalt näher zu kommen.
Union gibt niemals auf!


