Das nächste Sonntagsspiel stand mal wieder an. Diesmal ging es ins 800 Kilometer entfernte Breisgau. 1.600 Kilometer an einem Sonntag sind eine ganz schöne Zumutung – es war also wieder klar, dass man am Montag mit viel zu wenig Schlaf auf der Arbeit auftauchen würde.
Der Weg zum Stadion ist für mich jedes Mal eine Qual. Vom Bahnhof aus sieht man das Stadion und denkt sich: Das ist ja gar nicht so weit. Trotzdem läuft man gute 30 Minuten an einem Flugplatz entlang, bis man endlich die Stadiontore erreicht. Dort angekommen, bemerkte man, dass sich der Ordnungsdienst aus Freiburg für das heutige Spiel etwas ganz Besonderes einfallen lassen hatte. So musste jeder Unioner, um das Stadion zu betreten, seine Schuhe ausziehen und diese kontrollieren lassen. Man hat ja sonst nichts Besseres zu tun. Dementsprechend dauerte diese Kontrolle natürlich bedeutend länger. Dass trotz der scharfen Kontrollen ein Kumpel mit einer Flasche Birra Moretti neben mir im Block stand, zeigt mal wieder die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen.
Zum Anpfiff gab es ein kleines, aber feines Intro. Der Freiburger Familienblock überzeugte zur Hymne mit unrhythmischen Klatscheinlagen. Der Support der Heimseite überzeugte wenig bis gar nicht. Selbst nach dem 1:0 durch Höler in der 29. Minute kam nicht viel bei uns an. Der Auswärtsblock hatte bis dahin allerdings auch nicht seinen besten Tag erwischt. Das wurde jedoch nach dem 1:1 von Rani Khedira, nur eine Minute nach dem Freiburger Führungstreffer, deutlich besser. Spätestens nach dem 1:2 durch Ilić kam im Block Feierlaune auf. Die Lieder schallten durchs Stadion und der Block wurde zur Tanzfläche!
So energisch wie die Ordner bei uns am Einlass waren, so entspannt waren sie allerdings, als plötzlich ein Flitzer, als Schmetterling verkleidet in der 60. Minute übers Spielfeld rannte.
Wir brachten die 2:1-Führung schließlich über die Zeit und können uns nun über sieben Punkte aus den letzten drei Spielen freuen. Bei Gegnern wie Frankfurt, Bayern und Freiburg hätte das wohl keiner vorher gedacht.
Auf dem Weg nach Hause wurde es dann doch noch etwas feucht-fröhlich für die, die am Montag nicht arbeiten mussten und auch für manche, die es mit dem Schlaf nicht so genau nehmen. Den „Wir haben Eisern im Blut“-Ohrwurm werde ich nach dieser Fahrt wohl nie wieder los, danke dafür.
Montag früh kam man dann wieder in Berlin an und freute sich darauf, dass in ein paar Stunden der Wecker wieder klingeln würde.
Und Niemals Vergessen: Union gibt niemals auf!


