Union in Mönchengladbach

Das alltägliche Sonntagsmurmeltier lässt uns diesmal in einen doch schöneren Teil der Bundesrepublik fahren als sonst üblich. Dass die Anstoßzeit von 19:30 Uhr bei 600 km natürlich trotzdem absolut fanunfreundlich ist, steht außer Frage. In diesem Fall hatte derjenige Glück, der zufällig montags frei nehmen konnte oder auf der Arbeit wieder im Halbschlaf rumhängen kann. Union trat den Weg im vierten Jahr Bundesliga in Richtung unserer Freunde aus Mönchengladbach an und so reisten an allen Tagen des Wochenendes Leute an und hatten auch durch die sehr gute Organisation unserer Freunde entspannte Tage, an denen man mit den Szenen wieder etwas näher zusammengerückt ist.

Sonntags wurde der Weg zum Stadion gemeinsam angetreten, ehe sich die Wege zur Nordkurve und zum Gästeblock teilten. Die Einlasssituation war an diesem Spieltag wenig überraschend sehr entspannt. Wir verteilten uns auf beide Teile des Eckblocks, welcher leider weiterhin das Manko durch das Fehlen eines richtigen zaunfahnenfreundlichen Zauns trug. Dies tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch, auch wenn die Sicht aufs Spielfeld heute eher ungewohnt war, da wir jahrelang nur die Perspektive aus der Nordkurve kennen. Mit im Gepäck war eine ordentliche Anzahl an Schwenkern, die für ein lebendiges Bewegtbild sorgten. Auch wenn die Stimmung heute ganz vernünftig erschien, hätte da locker nochmal 5 % mehr gehen können. Für einen Sonntagabend war es aber ganz okay.

So erblickte man schon zum Spielbeginn ein Spruchband in Schwarz, Weiß und Grün mit der Aufschrift „Das Größte, was wir haben, ist der Stolz auf unsere Farben“, abgerundet durch sehr viele Schwenker im unteren Teil der Nordkurve. Im oberen Block wurden dazu noch Zettel verteilt, die sehr geschlossen waren und zusätzlich Rauch in den drei Vereinsfarben der Gastgeber gezündet, welcher sich langsam seinen Weg in Richtung Stadiondach bahnte. Eine gelungene Choreografie in Planung und Durchführung. Es schien, als würde diese Aktion der Nordkurve einen besonderen Schub geben, denn diese hatte heute einen echt guten Auftritt.

Das Spiel war, wie viele in dieser Saison, von Ballbesitzpassagen des Gegners und schnellen Umschaltmomenten durch Union geprägt. Verlief die Partie in der ersten Hälfte noch ausgeglichen, konnte Union in der zweiten Hälfte dann mehr Spielanteile erarbeiten. Als Becker den Ball nach einer Hereingabe durch Roussillon per Dropkick in die linke untere Ecke einschob, folgte eine Ekstase im Gästeblock. Union war wieder auf Henkelpottkurs! Mönchengladbach hatte noch einige wenige Szenen, konnte jedoch keine präzisen Stiche mehr setzen und so kam es, dass Union in der letzten Aktion noch einen Konter rausspielen konnte. Der Torwart war nach einer Ecke aus seinem Kasten gekommen, jedoch erfolgte der Pass auf Michel zu spät. Union konnte erneut drei Punkte nach Köpenick mitnehmen und den Traum vom Einzug in die Champions League am Leben erhalten. Spieltag für Spieltag scheint unsere Mannschaft diesem nie gestecktem Ziel näherzukommen.

Und Niemals Vergessen: Anstoßzeiten FAIR gestalten!