Schlag auf Schlag geht es weiter. Zwischen zwei wichtigen Partien in der Europa League ging es für unseren Verein im Ligaalltag weiter. Beim VfL Wolfsburg gab es auf dem Rasen in den bisherigen Begegnungen wenig zu holen. Trotz der komfortablen Situation in der Tabelle war man gespannt, wie sich das ungewohnt hohe Pensum auf das heutige Spiel auswirken würde.
Der erste Gedanke beim Anblick bei Ankunft in Wolfsburg war: “Hoffentlich spielen die heute so, wie es hier aussieht.” Da muss schon ein ungesundes Maß an Heimatverbundenheit dazugehören, um es hier auszuhalten. Bemerkenswert an der Heimkurve war das Zeigen der Zinnen-Fahne, mit der weiterhin auf den Wunsch aufmerksam gemacht werden soll, das alte Wappen mit den Burgzinnen auf dem “W” wiederherzustellen. Die einzigen Zinnen, die man aber zu Gesicht bekam, waren die Zacken auf dem Gästezaun. Darüber hinaus bleibt die Zaunfahnenkultur in Wolfsburg sehr dürftig. Der Anblick hat wenig Interesse geweckt. Der durchgehend blasse Heimauftritt wird nicht weiter in Erinnerung bleiben. Auf der Gästeseite wurden die Zaunfahnenplätze über das Mundloch hinaus erweitert. Die Stimmung war gut.
Auch die Mannschaft machte in den ersten Minuten gleich mal Druck, worauf sich Wolfsburg aber schnell einstellen konnte. Danach ergab sich eine erste Halbzeit mit Vorteilen für den Gastgeber. Besonders die sonst gute Zweikampfquote konnte an diesem Abend nicht abgerufen werden. In Summe konnte man mit dem 0:0 zur Halbzeit zufrieden sein. Nach der Pause wurde das Spiel unansehnlicher: Kaum Torchancen und beide Parteien mit Problemen im Spielaufbau. Derweil konnten die Gesänge bei guter Supportlaune des Berliner Auswärtspöbels gefallen. Auch der Wechselgesang zwischen Ober- und Unterrang schepperte ordentlich. Die Stimmung passte. Auf dem Platz gelang wenig, bis Union ein Elfmeter in den Schoß fiel, der in der 72. Minute von Juranovic verwandelt wurde. Doch die Aussicht auf ein schmutziges 1:0 als Endergebnis währte nur kurz. Wolfsburg wollte unbedingt noch etwas aus dem Spiel mitnehmen und drängte auf den Ausgleich. Bald darauf traf Wimmer tatsächlich für den VfL in der 82. Minute durch einen gut herausgespielten Angriff.
Unseren geliebten 1. FC Union Berlin in den Wettbewerben Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal zuzusehen, macht Freude. Der Mannschaft scheint diese Mehrfachbelastung aber viel Kraft zu kosten.