Endlich wieder Stadtmeisterschaft! Kurz nach der Winterpause ging es also unmittelbar direkt ins Duell mit der alten Dame aus Westberlin. Vorm Spiel traf sich die Fanszene geschlossen am Ostkreuz. Als unvermittelt ein Hertha-Mob mit der S-Bahn am Ostkreuz einfuhr, zögerte man nicht lange und begab sich schnell Richtung Gleis. Die Exekutive reagierte jedoch ebenso schnell und machte sowohl das Gleis, als auch die Zugänge für uns dicht, weshalb es zu keinem Kontakt kam. Die Aktion scheiterte zwar am großen Aufgebot der Staatsmacht, dennoch musst man erstmal die Initiative ergreifen. Der blau-weiße Haufen wurde daraufhin bis circa zwei Stunden nach Spielende am Nöldnerplatz festgehalten.
Die Fahrt zum Olympiastadion gestaltete sich unter anderem aufgrund der Vorkommnisse zäh, ebenfalls wie die Einlasskontrollen vor Ort. Kurz nach Anpfiff des Spiels betrat die organisierte Fanszene den Unterrang im Gästeblock. Auch außerhalb der Gästeblöcke am Marathontor war eine Vielzahl verstreuter Unioner wahrnehmbar. Die übrige Fanszene von Hertha verzichteten dann auf das Anbringen von Zaunfahnen, sowie auf durchgängigen organisierten Support. Trotz dessen wurde eine Zettelchoreografie mit dem bekannten Spruch „Ha Ho He Hertha BSC“ gezeigt. Nicht schlecht, aber an der ein oder anderen Stelle dann doch mit größeren Lücken.
Union startete ähnlich, wie in den letzten zwei Spielen eher harmlos und lies sich von Hertha unter Druck setzen. Torchancen waren jedoch Mangelware und so wurde es erst zum Ende der ersten Halbzeit vor dem Tor der Westberliner gefährlich. Dass wir nicht viele Chancen benötigen, um Tore zu erzielen, zeigte sich dann in der 44. Minute als Doekhi per Kopf die Führung und gleichzeitig den Pausenstand brachte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde eine Vielzahl an Fahnen verteilt, sowie eine dreistellige Anzahl an Strobos gezündet, was in Kombination ein sehr geiles Bild ergab. Union kam besser aus der Pause und das Spiel wurde kämpferisch. Die Unioner auf dem Rasen verwalteten die Führung aber mit abgeklärter Defensivarbeit. Nach einem starken Konter, eingeleitet durch Becker, war es dann Paul Seguin, der in der 67. Spielminute den Ball ins leere Tor schob und somit die völlige Ekstase im Gästeblock auslöste. Rønnow parierte alle weiteren Versuche der Hertha in Weltklasse-Manier. Somit stand am Ende der fünfte Sieg in der Stadtmeisterschaft in Folge zu Papier.
Die Stimmung war im Vergleich zum Spiel in Bremen leider eher schwach. Vielleicht lag es an der Anspannung aber da hat sich die Mannschaft definitiv mehr verdient!
Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt zäh und langatmig. Nachdem man die S-Bahn wechseln musste und diese ewig nicht losfuhr, wurde man dann noch ohne Grund als gefährliche Gruppe eingestuft und für circa eine Stunde eingekesselt. Nach Auflösung begab sich nun jeder seines Weges und feierte ausgelassen die Stadtmeisterschaft.
Und Niemals Vergessen: Stadtmeister, Stadtmeister, Berlins Nummer Eins!