Union in Dresden

Wir schreiben den 28. Spieltag. Doch diesmal reisen wir nicht durch die unendlichen Weiten, sondern schlichtweg wieder mal ins Sachsenland. Die Anreise sollte per Bus direkt zum Stadion führen, um das alljährliche Chaos mit dem Shuttle zu vermeiden. Pustekuchen! Bereits kurz nach der Stadtgrenze wurde die Kolonne abgefangen und zu einem externen Gästeparkplatz geleitet, um uns in die Shuttlebusse zu verfrachten. Das Wetter war jedoch so großartig, dass der Mob zu Fuß den Weg in Richtung Stadion suchte. Ganze 500m waren geschafft, bis wir doch den Vorgaben folgen mussten.

Im Stadion präsentierte sich der Gästeblock gut aufgelegt und zeigte eine gute Mitmachquote, die dem Spielerischen jedoch leider nicht den entscheidenden Knack geben konnte. Eine gewisse Heimstärke kann man der SGD mit 15 Punkten in 13 Spielen nun nicht nachsagen. Dennoch reichte es einfach nicht, um mindestens ein Tor sehen zu können. Selbst die Anzahl gewonnener Zweikämpfe liegt bei beiden mit 59 auf gleicher Höhe. Aber mehr gibt es vom Spiel auch nicht zu erwähnen, außer den Verkauf von Vollbier im Stadion. Das haben selbst die Älteren nicht mehr in Erinnerung.

Warum die Heimseite unserem Empfinden nach weiter abbaut, zumindest was die Lautstärke und zum Teil auch die Geschlossenheit des Support angeht, bleibt ein Rätsel. Immerhin widmete man uns noch ein Spruchband, das wohl auf unsere Freundschaft zu Sottocultura angespielt haben dürfte. Dabei versuchte man uns zu vermitteln, dass Westkontakte wohl den Verlust der eigenen Staatsangehörigkeit bedeuten könnten. Wir denken nicht, dass Dresden solch wichtige Themen an der ostdeutschen Hauptstadt vorbei entscheiden darf. Bis dahin setzen wir weiter auf Devisen einer stabilen Währung, nämlich auf unsere Freunde aus Gladbach.

Das Verlassen des Stadions war natürlich wieder eine Katastrophe. Die Shuttlebusse mega voll, durch die Pendelei die Bullen genervt und 2,5 Stunden warten bis der ersehnte Bus vor uns stand. Wann lernt ihr endlich über eure Taktik nachzudenken? Wir haben keinen Bock auf Sachsen und ihr wollt uns schnell los werden! Und niemals vergessen: Für ein uneingeschränktes Selbstbestimmungsrecht bei An- und Abreisen!

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