Spendenaufruf für Nick

Der 13.11.2023 zeigte uns auf grausamste Art und Weise, wie schnell der Fußball in den Hintergrund rücken kann. Im Rahmen der Unionliga, spielte unser Team gegen die Eisernen Biester. Ein gutes, kämpferisches Spiel, bei starkem Dauerregen und 9 Toren nach gut 55 Minuten – bester Freizeitfußball. Diese 55. Minute veränderte dann jedoch alles.

Abseits vom Spielgeschehen brach Nick, der Innenverteidiger der Eisernen Biester, ohne erkennbaren Grund zusammen. Beide Teams begannen umgehend mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen, welche anschließend durch das RTW-Team übernommen wurden und quälend lange Minuten auf dem Sportplatz weitergingen. Mit eigenem Herzschlag, aber ohne Entwarnung, ging es für Nick ins Krankenhaus. Dort konnte jedoch nur noch ein geplatztes Aneurysma im Kopf festgestellt werden. Eine Überlebenschance gaben ihm die Ärzte leider an diesem Abend schon nicht mehr. Am Mittwoch, den 15.11.2023, wurde Nick endgültig für tot erklärt. Eine Nachricht, welche unsere Gruppe schockierte.

Nick war für einige Mitglieder unserer Gruppe mehr als nur ein Unioner, mit welchem man sich im sportlichen Unionliga-Wettbewerb gemessen hatte. Er war für sie auch ein Freund gewesen. Gerade deshalb ist es uns ein Anliegen, die Hinterbliebenen von Nick in Verbindung mit der Unionliga und der Union-Stiftung „Schulter an Schulter“ zu unterstützen. Nick verstarb im Alter von 33 Jahren und hinterlässt seine Verlobte Adri, die er am 14.09.2024 heiraten wollte. Er hinterlässt seinen zweijährigen Sohn Aleo und seinen dreizehnjährigen Sohn Jimmy.

Wir möchten daher ebenfalls dazu aufrufen, Geldspenden unter dem Betreff „Unionliga Nick“ auf das Konto der Stiftung „Schulter an Schulter“ des 1. FC Union Berlin zu überweisen:

IBAN DE05 1005 0000 0190 6620 00 oder per PayPal info@fc-union-stiftung.de

Wir hoffen, dass wir als Unionfamilie, Nicks Hinterbliebenen bei aller Trauer die finanziellen Ängste nehmen können. Unioner haltet zusammen und passt auf euch auf!

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!

Union in Leverkusen

Ein Jahr später heißt es für unseren Auswärtstrupp mehr oder weniger gleicher Ort, gleiche Zeit. Viel verändert hat sich seit damals nicht. Leverkusen ist immer noch in voller Gänze scheiße. Einzig und allein die Tabelle hat sich gedreht. Kamen wir vor einem Jahr noch als Spitzenreiter nach Leverkusen, so stehen jetzt sie dort oben. Scheiß egal! Ihr werdet nie Deutscher Meister.

Nach zwölf vergangenen Pflichtspielniederlagen gab es unter der Woche in der Champions League mit einem Unentschieden gegen den SSC Neapel scheinbar die Erlösung. Mit einem erfolgreichen Auftritt der Jungs war die Hoffnung groß, mal wieder drei Punkte einzufahren. So machten sich gut 1.300 Unioner nach einer turbulenten Woche auf den Weg ins bergische Land. Egal wie die aktuelle Situation ist. Die Mannschaft hat die volle Unterstützung. Also packt euren Schal ein und fahrt auswärts!

Man muss leider erwähnen, dass der Auftritt heute weder von Wille, noch von Kampfgeist geprägt war, geschweige denn davon, auch nur den Anschein zu erwecken, etwas reißen zu wollen. Spielerisch gibt es deshalb ausnahmsweise nichts zu erwähnen. Die Leistung war einfach schwach und gut ausgedrückt eine Frechheit. Der erste Treffer von Vieren der Werkself (23′ Grimaldo, 57′ Kossounou, 73′ Tah, 83′ Tella) konnte sich dennoch sehen lassen – klassischer Sonntagsschuss. Erwähnenswert ist noch, dass wir mit unserem Schlachtruf, der mehrmals über die Stadt Leverkusen hallte, klarmachten, wer in Leverkusen regiert. Die Heimkurve verstummte und konnte dem nichts wirklich entgegenbringen. Hier regiert der FCU! So war die Nordkurve von Leverkusen lediglich damit beschäftigt, bei einer derzeitigen Führung von 3:0 den Rest des Stadions mit Gesängen wie „Wer nicht hüpft, der ist…“ oder „Steht auf, wenn…“ zum Mitmachen zu motivieren – lächerlich.

Am Ende fahren wir mit null Punkten nach Hause und schließen diese ereignisreiche Woche ab.

Und Niemals Vergessen: „Wir hatten Höhen und viele Tiefen…“

Union gegen Frankfurt

Nach elf Niederlagen in Folge sollte heute der erste Schritt in die richtige Richtung gemacht werden. Unter der Woche verkündete Zingler in den Abstiegskampf mit Urs gehen zu wollen. Passend dazu präsentierten wir ein Spruchband: „Es ist uns egal, was die Presseschweine schreiben. Urs Fischer ist Unioner und soll es auch bleiben“. Vor dem Anpfiff wurde die Mannschaft dazu nochmal vor der Waldseite eingeschworen.

Frankfurt zeigte zu Beginn eine Choreo, bestehend aus einem Transparent und einem Doppelhalter mit der Aufschrift „Kämpfen Eintracht Kämpfen“. Dazu wurden schwarze Zettel verteilt und weißer Rauch gezündet. Sah gut aus.

Das Spiel startete dann äußerst unglücklich. Marmoush traf aus dem Rückraum nach nur zwei Minuten zum 1:0 und ließ Rønnow keine Chance. Obwohl die Reaktion nicht schlecht war, gerieten wir nach nur 14 Spielminuten mit 0:2 in Rückstand. Skhiri spielte einen langen Ball auf Larsson, der wiederum Marmoush in der Mitte bediente und wieder einnetzte. Die Mannschaft hatte Schwierigkeiten, diese Angriffe über Bälle hinter die Kette zu verteidigen. Union hatte jedoch auch einige vielversprechende Momente. Fofana verfehlte zunächst das Tor und traf nur die Latte. Diese Szenen verdeutlichen, dass das Glück derzeit nicht auf unserer Seite ist. Bis zur Halbzeitpause beruhigte sich das Spiel und die effizienten Gäste gingen mit einer 2:0-Führung in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden dann im Gästeblock nochmal ordentlich Bengalos gezündet. Die gute Verteilung sorgte für ein schönes optisches Bild. Union gab sich kämpferisch und erarbeitete sich Chancen, darunter eine Glanzparade von Trapp gegen Fofana (59.) und ein verfehlter Kopfball vom eingewechselten Behrens (68.). Frankfurt spielte im zweiten Durchgang nicht mehr als nötig und verteidigte die Führung solide, während Union die vorhandenen Chancen nicht nutzen konnte. Kurz vor Schluss erzielte Ferri noch den dritten Treffer für die Frankfurter.

Die Stimmung heute für ein 0:3 und die zwölfte Pflichtspielniederlage in Folge nicht schlecht. Wir müssen weiterhin mit der Mannschaft zusammenstehen und ihr Rückenwind geben! Mit solchem Willen und Ehrgeiz blicken wir positiv auf die kommenden schweren Aufgaben. Am Mittwoch heißt diese erstmal SSC Neapel.

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!

Union in Stuttgart

Spielte man vor kurzem erst zu Hause gegen den VfB Stuttgart, ging es für alle Pokalkrieger dieses Mal an einem Dienstag um 18 Uhr ins Schwabenland. Zwar kam der Mob erst kurz vor knapp am Stadion an, konnte jedoch mit einem knackigen „Eisern Union“ direkt auf sich aufmerksam machen.

Union begann mit einigen taktischen Veränderungen und einer, zumindest in der Theorie, deutlich offensiveren Aufstellung. Zwar traut man sich aktuell nicht zu viel zu hoffen, dennoch spürte man „hier is‘ was drin“. Mitte der ersten Halbzeit untermalte der Mob seine Ambitionen mit einigen Fackeln. Solide Stimmung, Pyro, wat will man mehr. Leider konnte Union auf dem Platz nur selten wirkliche Gefahr ausstrahlen. Die einzige wirkliche Torchance markierte Laïdouni mit einem Lattentreffer in der 28. Spielminute. Und wie soll es aktuell anders laufen? 45. Spielminute, kurz vor der Pause, schiebt Undav einen zuvor abgeprallten Ball eiskalt zum 1:0 ein. Ernüchterung im Block und auf dem Platz. Mit dem Rückstand und ein paar kräftigen Schlachtrufen ging es in die Pause.

Die zweite Hälfte startete mit pöbelnden Familienvätern aus dem umliegenden Familienblöcken. Diese hatten zunehmend mehr Bock auf pöbeln als auf Support der eigenen Mannschaft und motivierten die rund 1400 Unioner, mit ihren „Scheiss Union“-Rufen lauter zu werden. Das tat unserer Stimmung definitiv gut. 

Die Heimkurve hatte zugegeben gute Momente, hängen bleibt jedoch vor allem, wie drei Mal versucht wurde, das restliche Stadion zu motivieren. „Steht auf, wenn ihr Schwaben seid!“ Ist halt nicht jedes Stadion wie das an der Alten Försterei. Spielerisch änderte sich leider nicht viel. Stuttgart hatte mehr Spielanteile und Union lief dem Ball hinterher. Die Torgefährlichkeit fehlt einfach nach wie vor.

Nach Abpfiff fingen sich Urs und Micha noch die rote Karte ein. Das Regelwerk sehe beim Betreten des Spielfeldes nach Spielende unter konfrontativer Absicht zwingend die rote Karte vor, unabhängig von dem, was besprochen wurde. Naja, aktuell läuft es einfach nicht. Scheißegal. Endlich spielt Union wieder, wie zu Opas Zeiten. 

Und Niemals Vergessen: Wir hatten Höhen und viele Tiefen. Wir standen alle mit dem Rücken zur Wand!

Union in Bremen

„OH FC UNION, wir wollen den Sieg“, so lautete das Motto des gelungenen Intros im, noch immer ziemlich beschissenen, Gästeblock des Bremer Weserstadions. Nun ja, wir wollen immer noch und warten genau genommen seit jetzt zehn Spielen. Nach dem tollen Auftritt mitsamt unglücklicher Niederlage unter der Woche in der Championsleague gab es heute mal wieder mit dem Prädikat „Kackspiel“ auf die Nuss. Es ist schwer zu verstehen, was gerade los ist, nach diesem furiosen Saisonstart und der noch furioseren Vorsaison. Man merkt den Spielern die Verunsicherung förmlich an. Viel zu oft werden falsche Entscheidungen getroffen und viel zu oft ist die Körpersprache ängstlich. Scheiß egal, wir sind weder Psychologen noch Fußballtrainer und haben demnach auch keine Lösung parat. Wir denken aber, dass die aktuell sportlichen Verantwortlichen die absolut Besten dafür sind, um diese Phase zu lösen. Daher wurden die „Urs Fischer“-Sprechchöre zur Ehrenrunde der Mannschaft nach dem Spiel auch aus vollster Überzeugung skandiert.

Die Anreise verlief normalerweise problemlos und wir waren etwa zweieinhalb Stunden vor Anpfiff am Stadion, allerdings hatte der Freund und Helfer wohl ein Problem mit unserer Reiseroute und schickte uns noch einmal 70 Minuten quer durch die Stadt. Dies wäre nur halb so schlimm, wenn der Gästeeinlass in Bremen nicht der Gästeeinlass in Bremen wäre, denn dieser ist nach wie vor ziemlich beschissen. Zum Anpfiff waren mal wieder bei weitem nicht alle Unioner im Stadion. Es ist völlig unklar, warum an dieser Stelle nicht endlich mal etwas geändert wird. Auch in den Block sind nicht alle Unioner gekommen, was Werder Bremen mit Durchsagen à la „Bitte alle mal hochrutschen“ probiert hat fernzuregeln. Wenn solche banalen Dinge Jahr für Jahr nicht funktionieren, könnte es auch einfach sein, dass irgendetwas am Konzept nicht stimmt und nicht, dass die Gästefans zu blöde sind.

Die Stimmung unsererseits war, wie die letzten Wochen dem Spiel angepasst, teils gut, teils ausbaufähig und zum Schluss trotzig bis lethargisch. Dabei haben wir aber wohl noch immer dem Heimanhang die Show gestohlen, denn dieser war bis auf ein, zwei Wechselgesänge auffällig schwach. Auch diese seltsame Intronummer, die hier bewusst nicht Choreo genannt wird, muss eventuell noch mal erläutert werden. Völlig dezentral im Block kam ein kleines grün-weißes Fahnenmeer unter dem Motto „Spielst in der schönsten Stadt, die mich verzaubert hat“. Immerhin hat sich das Ganze gereimt. Ansonsten räumt ihr damit keinen Ultrapreis ab. Weil es in Halbzeit eins so gut funktionierte, ging es in Halbzeit zwei an der gleichen Stelle im Stadion gleich weiter mit einer noch kleineren und undeutlicheren Einlage, bei der wir nicht mal das Spruchband entziffern konnten. Ansonsten gab es noch ein großes Banner mit der Aufschrift „Weserstadion unantastbar“ und einige Spruchbänder zum Nahostkonflikt. Bei Letzteren musste man, Kontakte nach Israel hin oder her, teilweise an der Linksausrichtung der Kurve zweifeln und bei Ersterem hat man sich gefragt, ob das Weserstadion nicht schon längst angetastet wurde. Die Spruchbänder gegen den VAR waren dagegen sehr gelungen. „STOP VAR“. Herrlich!

Weiterhin erwähnenswert ist eine Aktion der Cops Mitte der ersten Halbzeit, als sie einen unserer Capos vom Zaun holen und dazu in den Block kommen wollten. Relativ schnell konnte diese Situation allerdings ohne Festnahmen geregelt werden.

Ansonsten endet hier der Kurzbericht eines Spiels, wie wir es in letzter Zeit leider regelmäßig erleben. Es bleibt zu hoffen, dass bald wieder erfreulichere Zeiten kommen.

Und Niemals Vergessen: Mit aller Gewalt Klassenerhalt!

Union gegen Stuttgart

Leider konnte die Mannschaft ihren Negativlauf auch bei bester Fußballzeit und bestem Fußballwetter nicht beenden und verlor dieses Heimspiel, nachdem sie beim Stand von 0:1 in der Schlussphase alles nach vorn warf, am Ende sogar noch mit 0:3, ziemlich deftig. So ist das halt, wenn man als Mannschaft, bei der gerade nichts zu funktionieren scheint, gegen eine Mannschaft spielt, bei der derzeit einfach alles klappt.

Das Gute ist ja, dass bei niemandem im Verein ein erhöhter Aktionismus zu spüren ist. Vielleicht ist diese Phase auch gut, um zu zeigen, dass wir ruhig bleiben können, auch in der Krise professionell weiterarbeiten und uns als Gemeinschaft aus dieser Phase herauskämpfen. So können wir auf lange Sicht auch von der Krise profitieren. Für uns als Fans sollte das heißen: Weiterhin alles auf den Rängen geben, die Gästeblöcke füllen, auch bei Negativerlebnissen nicht frühzeitig das Stadion verlassen und der Mannschaft sowie dem ganzen Verein Mut machen.

Leider war der Support an der Alten Försterei wieder sehr wechselhaft und gerade in der Phase nach dem 0:1 bis zur Halbzeit wäre da deutlich mehr drin gewesen. Genau in dieser Phase muss die Mannschaft Power von den Rängen spüren. In diesen Genuss kam dabei eher die Mannschaft der Stuttgarter, denn dem Gästeanhang muss man einen sehr guten Auswärtssupport bescheinigen. Die Euphorie ist dabei nicht schwer nachzuvollziehen, lebt Stuttgart derzeit wohl den Traum, den wir in den vergangenen drei Jahren und vor allem in der letzten Saison lebten.

Auch das Auswärtsintro mit über 20 Stoffbahnen, die als Wendechoreo die Farben wechselten, machte einen guten Eindruck. Das muss man in einem unbekannten Block mit wenig Vorlaufzeit erstmal so hinbekommen.

Auf der Waldseite gab es ein gelungenes Intro des Wuhlesyndikats, welches dem verstorbenen Mitgründer des Vereins, Günter Mielis, ehrte. Ruhe in Frieden, Günter! Der Tod solch prägender Persönlichkeiten sollte uns bewusst werden lassen, dass auch nachkommende Generationen jederzeit die Werte des Vereins weitertragen müssen, damit Aussagen wie „Wir werden ewig leben!“ nicht nur leere Worthülsen sind, sondern auch auf ewig mit Inhalt gefüllt werden. Obwohl es zeitlich besser gepasst hätte, wurde dieses Intro nicht im Olympiastadion, sondern an der Alten Försterei umgesetzt, worüber wir als Gruppe sehr froh sind.

Zu erwähnen bleibt noch eine Aktion für den 13-jährigen Niclas, der schon seit vielen Jahren gegen den Krebs ankämpft. Halte durch, Unioner!

Unser Verkauf der Europa-Postkarten ist derweil abgeschlossen, Restposten sind allerdings noch vorhanden. Wer also aus Neapel oder Braga noch eine passende Postkarte zur Ehefrau oder Geliebten schicken möchte, kann sich gern bei uns melden.

In guten wie in schlechten Zeiten: EISERN UNION!

Schick doch mal ’ne Postkarte

Zum kommenden Heimspiel gegen Stuttgart wird es hinter den Eingängen zu den Stehplatzbereichen im Stadion An der Alten Försterei an mobilen Verkaufsstationen erneut Postkarten mit 2 verschiedenen Motiven zu erwerben geben. Also schick doch mal wieder eine Postkarte z. B. aus Neapel, Braga oder Köpenick an den Unioner deiner Wahl.

Union in Dortmund

Als im Herbst 2016 das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund ausgelost wurde, war dies für unsere Fanszene ein Großereignis. Wir durften endlich im Westfalenstadion spielen! Dementsprechend begleiteten den 1. FC Union Berlin über 10.000 Anhänger, mitten in der Woche und spät am Abend. Heute, fast genau sieben Jahre später, nehmen noch rund 4.000 Auswärtsfahrer diese Tour an einem Samstagnachmittag auf sich. Was viel klingt, ist aktuell auch etwas enttäuschend, wenn man bedenkt, dass sich viele Unioner vehement beschweren, dass sie in Köpenick nicht ins Stadion kommen. Unioner, fahrt auswärts! Gerade in dieser Phase der Saison ist es wichtig, dass die Mannschaft den Rückhalt spürt. Und wer weiß, vielleicht wäre dieses Spiel auch anders ausgegangen, wenn wieder 10.000 Rot-Weiße den Ruhrpott in Grund und Boden gesungen hätten.

Tatsächlich kann man diese Begegnung wie auch in den letzten Wochen zusammenfassen: Union macht ein gutes Spiel, fängt sich aber zu einfache Tore. Außerdem fällt in einer wichtigen Phase mal wieder ein „Das schießt der einmal in der Karriere“-Tor und am Ende stehen wieder 0 Punkte auf dem Konto. Es scheint alles gegen Union zu laufen, aber wenigstens steht in diesem Jahr dann endlich mal das an, was seit Jahren alle von uns erwarten, nämlich Abstiegskampf. Wir stehen hinter dem Team, denn es macht das, was alle von ihm erwarten. Es kämpft bis zum Umfallen!

Worüber wir reden müssen, ist der VAR. Dieser hat die erste Halbzeit, ein schönes Spiel von zwei guten Fußballmannschaften, einfach astrein zerstört. Es ist nicht so, dass eine Mannschaft bevor- oder benachteiligt wurde, jedoch gingen sämtliche situationsbedingten Emotionen verloren. Knapp fünf Minuten musste gecheckt werden, ob Alex Kral bei seinem Führungstreffer im Abseits stand. Stand er! Jedoch stand vorher eine gefühlte Ewigkeit ein 2:1 für Union auf der Anzeigetafel. Wenn man so lange irgendwelche auf Millimeter kalibrierten Linien anlegen muss, um zu erkennen, dass eine Regelwidrigkeit vorlag, dann ist es verdammt nochmal keine Regelwidrigkeit. Angenehm zu sehen war, dass auch die Fanszene von Borussia Dortmund konsequent, auch in Situationen, die ihr Team begünstigt hat, dagegen protestiert hat.

Ansonsten kann man der Südtribüne in Dortmund einen besseren Auftritt als in den vergangenen Jahren bescheinigen, jedoch ist auffällig, dass sie nur in sportlich erfolgreichen Phasen wirklich laut ist. Als Union drauf und dran war, dieses Spiel auf seine Seite zu ziehen, war auch diese so genannte „gelbe Wand“ abgemeldet. Als optisches Element auffällig war eine Pyroaktion zu Beginn der zweiten Halbzeit, in der genau 20 Fackeln zentral im Block gezündet wurden. Mit dieser Aktion wurde der zwanzigjährige Geburtstag der Sektion Los Compadres zelebriert. Sicherlich kein Feuerwerk, das lange in Erinnerung bleibt, aber ein Angemessenes.

Unser Auftritt war entsprechend des Spielverlaufs wechselhaft. Wie schon erwähnt: Fahrt auswärts, unterstützt diese Mannschaft, die derzeit deutlich weniger Punkte holt, als sie verdient hat.

Die Einlasssituation hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich entspannt und ging flüssig von der Bühne. Die kleine Bullenschubserei an der Taschenausgabe nehmen wir an dieser Stelle gern so hin.

Vielleicht ist es ganz gut, dass jetzt diese Länderspielpause kommt. Sammeln und wieder angreifen. Wir sind so oder so da.

Und Niemals Vergessen: Eisern Union!